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Länderinformationen Türkei

Die Türkei, die gut doppelt so groß ist wie Deutschland, und mit 83 Millionen Einwohnern ungefähr die gleiche Einwohnerzahl hat wie Deutschland, ist ein beliebtes Reiseziel, für viele jedoch nur für einen Badeurlaub. Allerdings hat das Land so viel zu bieten an wunderschöner Natur, wie die fruchtbaren Flusstäler, die unterschiedlichen, teilweise bizarr geformten Gebirge, wie die Tuffsteinformationen Kappadokiens und den Großen Ararat im armenischen Gebirge, der mit 5.137 Metern Höhe der höchste Berg des Landes ist. In 41 Nationalparks sind viele dieser fantastischen Naturräume erlebbar, die darüber hinaus auch die besonders vielseitige Flora der Türkei mit über 9.000 Arten für Besucher bereithält. Neben dieser faszinierenden Natur ist das Land unglaublich reich an antiken Stätten wie Troja oder Ephesus, imposanten Burganlagen wie der Zitadelle von Milet, eindrucksvollen Klöstern wie dem Mevlana Kloster, heute kleinen, früher bedeutenden Städten wie Hierapolis oder Hattusa, bekannten Mittelmeerorten wie Bodrum, das den Beinamen „Saint Tropez der Türkei“ hat und pulsierenden, internationalen Metropolen – allen voran Istanbul, das den europäischen und asiatischen Kontinent in einer Stadt verbindet. Die Türkei ist ein enorm vielseitiges, spannendes Reiseland, das seine Gäste stets überrascht und fasziniert.

Sehenswertes

Ankara
Ankara liegt zentral in der Türkei, hat mit 5,6 Millionen Einwohnern nur rund ein Drittel der Bevölkerung von Istanbul und ist erst 1923, nach den Wünschen Atatürks, Hauptstadt des Landes geworden. Zu diesem Zeitpunkt war die Stadt überschaubar – nur rund 25.000 Menschen wohnten hier – und so bedurfte es einer fast neuen Stadtplanung für den neuen Hauptstadtstatus, die nach einem Wettbewerb der deutsche Architekt Hermann Jansen gewann, der eine Stadt unter Erhaltung der alten Bausubstanz und Einbindung der Natur mit Hauptstadtcharakter vorsah. Ankara lag an der alten Persischen Königsstraße und wurde römische Provinz - aus dieser Zeit zeugen die Caracalla-Thermen oder der Augustustempel. Ab Mitte des 14. Jahrhunderts gehörte die heutige Hauptstadt zum Osmanischen Reich und wurde durch einen Brand 1917 in großen Teilen zerstört. Mit dem Jansen-Plan entstand das „Neue Ankara“, das seit 1953 um das hoch über der Stadt thronende, gigantische Mausoleum für den Nationalhelden Atatürk ergänzt wurde. Die Hauptstadt ist Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum des Landes und bietet mit seiner Altstadt, den römischen Bauten und der modernen Skyline einen vielseitigen Mix, der sehenswert ist. 

Istanbul
Konstantinopel, Neu Rom oder Byzanz waren die Namen der 15 Millionen-Einwohner-Metropole und größten Stadt des Landes, die bis 1923 über 2.000 Jahre die Hauptstadt des jeweiligen Reiches war und bis heute die heimliche Hauptstadt der Türkei ist. Sie bildet das Bindeglied zwischen Europa und Asien, denn rund 65 % der Fläche liegt auf dem europäischen, 35 % auf dem asiatischen Kontinent, dazwischen der 30 Kilometer lange Bosporus, die Meeresenge, die das Mittelmeer mit dem Schwarzen Meer verbindet. Die Haga Sophia, die letzte Großkirche der Spätantike, die ab 1453 als Moschee genutzt wurde, ist eine der beeindruckendsten Sakralbauten der Welt, denn ihre mächtige Kuppel liegt nur auf 4 Punkten auf. Der Topkapi-Palast, die Blaue Moschee, die verschiedenen Brückenkonstruktionen und die einzigartige Lage machen Istanbul zu etwas ganz Besonderem - unterwegs auf den 20.000 Quadratmetern des Großen Basars, mit seinen unendlich vielen Marktständen, Angeboten und orientalischen Düften vergisst man schnell, dass man sich in einer Millionenstadt befindet, denn in den kleinen Gässchen geht es ganz traditionell zu.

Stätten der Antike 
Die Türkei besitzt eine so große Anzahl antiker Stätten, von denen viele in sehr gutem Erhaltungszustand sind, was hier das Eintauchen in die antike Welt besonders gut erlebbar macht. Das sagenumwobene, von Homer beschriebene Troja präsentiert sich mit den eindrucksvollen Ruinen im Nordwesten des Landes, und etwas weiter südlich liegt die gigantische Anlage des antiken Pergamons, dessen Altar weltberühmt ist, war dieser doch nicht Teil eines Tempels, sondern eine eigenständige Kultstätte von beeindruckendem Ausmaß. Genauso bekannt sind Ephesus oder Milet, aber auch das besterhaltene Theater der Antike in Aspendos, das eine so fantastische Akustik hat, dass es bis heute für Opernaufführungen genutzt wird. Das Delphi der Türkei, die Orakel-Kultstätte in Didyma mit dem Apollo-Tempel, versetzt Besucher ins Staunen, ebenso wie die Ruinenstadt Hattusa, die ehemalige Hauptstadt des Hethiter-Reiches, das seine 4.000 Jahre alte Kulturgeschichte in faszinierenden, hervorragend erhaltenen Bauten präsentiert.

Naturphänomene in Kappadokien & Pamukkale
Zentral in der Türkei gelegen ist Kappadokien eine der interessantesten, außergewöhnlichsten und beeindruckendsten Gebiete des Landes. Die bizarren Felsformationen, die durch vulkanische Tätigkeit entstanden sind und aus Tuffgestein bestehen, und dazu die von Menschen geschaffene Höhlenarchitektur sind 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben worden und ihr Besuch versetzt jeden ins Staunen. Einzelne Gebäude, aber auch ganze unterirdische Städte sind hier über Jahrtausende erbaut worden, denn schon 7.500 Jahre vor Christus sind an diesem Ort Siedlungen nachgewiesen - die Lage an der alten Seidenstraße war besonders günstig. Zentrum des Gebietes ist die Stadt Nevsehir und im nahegelegenen Nationalpark Göreme sind auf rund 95 km² eine große Anzahl der bis zu zehnstöckigen Gebäude, die in den Felsen gebaut wurden, zu bestaunen – Kappadokien fasziniert mit einzigartigen Naturformationen und dem, was die Menschen hier schufen, gleichermaßen. 

Einzigartig und weltbekannt sind die Kalksteinterrassen von Pamukkale – die weiß glänzenden, wie Eiskristalle wirkenden Kalkablagerungen, die die Natur hier zu unzähligen gleichmäßigen Becken geformt hat, durch die 250 Liter kalkhaltiges Thermalwasser pro Sekunde fließt und damit für weitere Kristallformationen sorgt.  Schon die Römer nutzten die heißen Quellen, die heute - zu deren Schutz - nicht mehr betreten werden dürfen, aber zu bestaunen sind – zu zerbrechlich ist das, was die Natur hier über Jahrtausende schuf, weiter formt und seit 1988 unter UNESCO-Schutz steht.

Hätten Sie’s gewusst?

  1. Der 1640 in Istanbul geborene Johannes Theodat erhielt 1685 als einziger das Privileg, Kaffee in Wien zu verkaufen und gründetet das erste Kaffeehaus in Wien.
  2. Der langjährige Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Dieter Zetsche, ist 1953 in Istanbul geboren, weil sein Vater an einem Staudammprojekt beteiligt war.
  3. Der Film „Troja“ mit Brad Pitt in der Hauptrolle wurde 2004 gedreht – allerdings nicht an historischer Stätte, sondern in Mexiko und auf Malta.
  4. Heinrich Schliemann reiste 1868 in die Gegend von Troja, um die antike Stadt wiederzufinden, würde aber nicht fündig, wollte abreisen, verpasste sein Schiff und traf Frank Calvert, der zuvor schon Grabungen vorgenommen und einige Schätze zu Tage gebracht hatte. Dieser überzeugte Schliemann weiterzumachen und so gab dieser 1873 bekannt, Troja gefunden zu haben, ohne zu verschweigen, dass Calvert maßgeblich dazu beigetragen hatte.
  5. Unumstritten ist, dass der Döner Kebab seit Anfang der 70er Jahre in Deutschland angeboten wird. Ob dieser zuerst in Berlin, Dortmund oder Reutlingen verkauft wurde, ist dagegen umstritten.
  6. Das bekannteste Bier der Türkei ist das „Efes Pilsener“, das ursprünglich aus Izmir stammt und seinen Namen vom antiken Ort Ephesus abgeleitet hat.

 

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Zahlen & Fakten

Staatsform:
Präsidentielle Republik

Ländername:
Türkiye Cumhuriyeti (Republik Türkei)

Fläche:
783.562 km²

Einwohner:
83,2 Millionen (2019)

Bevölkerungsdichte:
103 Einwohner pro km²

Hauptstadt:
Ankara (5,6 Millionen Einwohner)

Größte Stadt:
Istanbul (15,52 Millionen Einwohner)

Sprache:
Türkisch

Währung:
Türkische Lira (TRY)

Höchste Erhebung:
Großer Ararat (5.137 Meter)

Längster Fluss:
Kızılırmak (1.355 Kilometer)

Größter Binnensee:
Vansee (3.522 km²)

Küstenlänge:
8.140 Kilometer

Flora:
Die Süd- und Westküste der Türkei weist eine vornehmlich mediterrane Vegetation auf. Vorherrschend ist hier die Macchia, ein aus Hartlaubgewächsen bestehender Buschwald. Die wichtigsten Kulturpflanzen der Türkei sind der Ölbaum, Zitrusfrüchte, Wein, Feigen und Bananen.

Fauna:
Die Fauna des Landes ist typisch für den gesamten Balkanraum. Bären, Luchse, Wildschweine, Wölfe, Hirsche, Gämsen, Otter, Füchse, Kamele, Büffel und einige Leoparden (immer seltener) gibt es hier. In der Türkei leben auch verschiedene Arten von Schlangen (nur wenige Vipern), Eidechsen und Salamandern.

Nationalparks:
In der Türkei gibt es 40 Nationalparks, wovon der Beyşehir-Gölü-Nationalpark mit 88.750 Hektar der größte ist.

Klima:
In der Marmararegion findet sich ein maritimes Klima, das von Einflüssen aus dem östlich gelegenen Schwarzen Meer und dem Mittelmeer geprägt ist. Die Sommer sind zwar heiß, aber Schnee fällt im Winter auch an der Küste. Vor allem im Winter stellt sich das Klima in der Schwarzmeerregion anders dar. Hier ist das Klima ozeanisch, die Wintermonate sind feucht gemäßigt, die Sommer feucht-warm. In der Ägäisregion im Westen der Türkei ist das Klima mediterran. Die Sommer sind heiß und trocken, die Winter sehr mild mit Höchsttemperaturen, die immer noch bei 15 °C liegen. Die Mittelmeerregion im Süden der Türkei hat beinahe subtropisches Klima mit sehr heißen und trockenen Sommern und sehr milden Wintern. Anatolien zeigt kontinentales Klima mit heißen und trockenen Sommern und sehr kalten, sehr schneereichen Wintern.

Gründung:
29. Oktober 1923

Religion:
Muslime (99 %), darunter Sunniten (82 %), Aleviten (16 %) und Alawiten (1–2 %)

Einreisedokumente:
Personalausweis oder Reisepass

Elektrizität:
220 Volt Wechselstrom, Adapter sind nicht erforderlich

Nationalfeiertag:
29. Oktober

Weitere Informationen sowie Reise- und Sicherheitshinweise finden Sie hier auf der Website des Auswärtigen Amtes.

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